Individuelle Physiotherapie – ein Trend für die Zukunft?
Wie Therapieziele schneller erreicht werden
Text: Philipp Pirckmayer
Die Bedeutung der Physiotherapie wird von Laien oft unterschätzt: Ist etwa ein Eingriff am Bewegungsapparat notwendig, so hängt der Erfolg zu einem hohen Prozentsatz von der anschließenden Physiotherapie ab. Was „Erfolg“ in diesem Fall bedeutet, ist individuell verschieden. Philipp Pirckmayer, BSc, Leiter der Physiotherapie der Privatklinik Hochrum, spricht mit uns im Interview darüber.
Haben sich die Ansprüche an die Physiotherapie in den letzten Jahren verändert?
Absolut. Früher, sagen wir vor 20 Jahren, wollten die Menschen einfach wieder schmerzfrei sein. Heute möchten sie wieder Sport machen können und aktiv sein. Das ist zwar anspruchsvoller, aber auch spannender für uns als Physiotherapeuten. Wir stimmen die Therapie auf jeden einzeln ab. Das heißt, wenn der Patient Leistungssportler ist, dann ist das Ziel der Therapie ein anderes, als bei einem „Couch Potato“.
Wie sieht die Physiotherapie für einen Patienten z. B. nach einer Hüftoperation aus?
Bereits vor der Operation erstellen wir einen Plan für die Therapie, stehen für Fragen zur Verfügung und üben vielleicht schon das Gehen mit Krücken. Das nimmt vielen die Nervosität. Nach der Operation beginnen wir meist schon am ersten Tag mit der Bewegungstherapie.
Inwiefern unterscheidet sich die Physiotherapie einer Privatklinik von jener eines öffentlichen Hauses?
Der Vorteil für stationäre Patienten ist, dass wir wirklich jeden Tag – auch am Wochenende – Physiotherapie mit ihnen machen. Bei einer Hüft-OP dauert das rund 7-14 Tage. Die anschließende, ambulante Physiotherapie kann ebenfalls bei uns absolviert werden. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass wir nach einer OP eng mit den Ärzten, die in unserem Haus tätig sind, zusammenarbeiten können.
Welche Trends im Bereich der Physiotherapie wird es in Zukunft geben?
Ich sehe, dass die Patienten fitter und aufgeklärter sind. Sie wollen ihr Therapieziel möglichst schnell erreichen und dafür braucht es eine individuelle Betreuung. In manchen Einrichtungen werden Patienten z. B. oft in Gruppen betreut, wo sie dann teilweise unterfordert sind. Das ist aber auch eine Kostenfrage. Ja und nein, gerade nach einer traumatologisch-orthopädischen Operation kann der Patient für die ambulante Behandlung bei uns eine Serie, z. B. zwölf Termine, von Therapieeinheiten in Anspruch nehmen, für die kein Selbstbehalt anfällt. Diese Vereinbarung haben wir direkt mit einigen Sozialversicherungsträgern getroffen.
Privatklinik Hochrum
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