Durchblick

Bildgebende Diagnostik bei Wirbelsäulenschmerzen

Sepp Kramer
Text: Sepp Kramer und das Team CT & MRT Schillerpark

Mit dem „Kreuz ist es ein Kreuz“ ist zu kurz gegriffen, wenngleich wir landläufig immer an die Lenden-WS denken, wo auch in den allermeisten Fällen die Beschwerden lokalisiert sind. Denn die Wirbelsäule besteht aus drei Abschnitten: Hals-WS, Brust-WS und die Lenden-WS. Die pathologischen Veränderungen in allen drei Regionen zeigen im Wesentlichen in der Bildgebung gleiche Erscheinungsformen, kommen in den einzelnen Abschnitten jedoch unterschiedlich gehäuft vor.

 

CT-Bilder: Gelbe Pfeile zeigen den hinteren Rand einer normalen BS
CT-Bilder: Gelbe Pfeile zeigen den hinteren Rand einer normalen BS

 

Abgesehen von onkologischen und System-Erkrankungen sind im sportmedizinischen Bereich hauptsächlich Bandscheibenveränderungen (Abnützung = Degeneration, Protrusion = Vorstufe eines BS-Vorfalles und Bandscheibenvorfälle = Prolaps) anzutreffen. Im Rahmen eines traumatischen Geschehens ist aber immer wieder mit Frakturen (Wirbelkörperbruch) zu rechnen, die durchaus teilweise als Akutgeschehen einzustufen sind und somit einer unverzüglichen, bzw. raschen Abklärung bedürfen, um eine adäquate Therapie zu ermöglichen und Spätfolgen zu vermeiden helfen.

 

Rote Pfeile weisen auf Bandscheibengewebe (Vorfall = Prolaps) hin
Rote Pfeile weisen auf Bandscheibengewebe (Vorfall = Prolaps) hin

Vorweg sollte je nach Situation und klinischer Fragestellung, nach entsprechender Untersuchung durch den Arzt (hat unbedingt zu erfolgen), im Rahmen der bildmäßigen Abklärung mit einem Röntgenbild begonnen werden. Zumal sich viele Veränderungen damit einfach ausschließen lassen und gegebenenfalls die diagnostischen Möglichkeiten vernünftigerweise einengen. In weiterer Folge kommt die Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz.
Für degenerative Knochenveränderungen (Einengung des Wirbelkanals, bzw Foramina intervertabralia = Öffnungen für den Austritt der Nerven), wie sie beim älteren Patienten nahezu immer anzutreffen sind, ist der CT die Methode der Wahl und sollte keinesfalls unterschätzt werden. Fragliche Bandscheibenläsionen haben bei diesen Patienten heutzutage durchwegs mittels MRT zu erfolgen.

 

MR Bilder: Pfeile zeigen auf einen Bandscheibenvorfall
MR Bilder: Pfeile zeigen auf einen Bandscheibenvorfall

 

Nach stattgehabten entsprechenden traumatischen Ereignissen kann die Notwendigkeit für die Durchführung beider Methoden (CT und MRT) gegeben sein. Eines darf aber nicht vergessen werden: Unspezifische Schmerzen „heute“ sind in wenigen Fällen eine Indikation für eine weitere bildmäßige Abklärung „schon gestern“. Zuerst die Untersuchung beim Arzt, dann wenn möglich eine adäquate Therapie (medikamen­töse Therapie zur Schmerzlinderung bzw. Physio­therapie – insbesondere bei Beschwerden im Lendenbereich). Sollte dies nicht fruchten ist eine weitere bildmäßige Abklärung unbedingt in Betracht zu ziehen und anzuordnen.