Kreuz & quer durch das Knie

Bildgebende Verfahren bei Innenbandverletzungen


Text: Dr. Florian Koppelstätter
Links: Ein unverletztes Band sieht im MRT glatt und schwarz aus. Mitte: Bei einer Teilruptur wird das verdickte Band hell dargestellt. Rechts: Innenbandkomplettruptur – das Innenband ist deutlich in zwei Teile gerissen.

Das größte, das komplexeste, das am meisten beanspruchte Gelenk – die Rede ist vom Kniegelenk. Ein fein austariertes Wechselspiel aus Knochen, Bändern, Knorpel und Muskeln erlaubt uns Menschen jeden Tag zu stehen, zu gehen, zu laufen oder – zur besonderen Freude der Wintersportler – Ski zu fahren. Doch wenn es dabei zu Unfällen kommt, kann das Innenband geschädigt werden. Damit die Unfallchirugie abklären kann, ob operiert werden muss, ist sie auf die Radiologie angewiesen. Dr. Florian Koppelstätter, Facharzt für Radiologie, klärt in Interview mit Leben à la carte, über die Feinheiten der Bildgebung auf.

Wofür genau benötigen wir das Knie-Innenband?
Das Knie-Innenband ist 8-10 cm lang, verbindet an der Innenseite des Kniegelenks den Oberschenkelknochen mit dem Schienbein und dient zur Stabilisierung. Weitere Bänder sind das Außenband sowie das vordere und hintere Kreuzband.

Welches Gerät ist Ihre erste Wahl, wenn es um Bandverletzungen geht?
Ganz klar: Der Goldstandard in der Bildgebung für Bänder, Knorpel etc. ist der MRT. In der Privatklinik Hochrum verfügen wir über ein leistungsstarkes Gerät. Das bedeutet: Die Patient:innen bekommen mit nur einer Untersuchung gleich Bilder in hoher Auflösung in allen drei Raumrichtungen. Wir können für Verletzte meist am Tag des Unfalls, spätestens aber am darauffolgenden Tag einen MRT-Termin garantieren.

Wenn das Innenband reißt, wie stellt sich das in der Bildgebung dar?
Ein gesundes Band sieht glatt und schwarz aus. Ein gezerrtes Band hingegen zeigt sich „aufgequollen“ und hell. Das ist auf die die Flüssigkeit zurückzuführen, die sich ansammelt. Und bei einem gerissenen Band, also einer transmuralen Ruptur, klaffen die Enden auseinander. Dazu gibt es noch unzählige Feinheiten, etwa wo genau ist das Band gerissen? Ist es ganz oder nur teilweise, längs oder quer gerissen? Und auch ganz wichtig: Ist nur das Innenband betroffen oder auch andere Strukturen? Bei Skistürzen z.B. tritt gern die „Unhappy Triad“ (also die unglückliche Triade) auf: Riss des Innenbandes plus Riss des vorderen Kreuzbandes und des Innenmeniskus.

Was passiert nach der Bildgebung?
Wir übermitteln unsere Befunde an den Unfallchirurgen bzw. die Unfallchirurgin, der oder die über die weitere Behandlung entscheidet. Das Übermitteln geht sehr schnell, da wir praktisch Tür an Tür arbeiten. Das macht uns in der Privatklinik Hochrum auch aus: Dass wir mit den anderen Fachgebieten im regen Austausch sind und die Patient:innen eine Rundum-Abklärung bekommen.