Oh Tannenbaum – Vierbeiner im Winter
Kälte, Schneefall, Weihnachten und Silvester stellen Tierbesitzer vor einige Herausforderungen in dieser „ruhigen“ Jahreszeit
Text: Birgit Sist, Tierärztin der Richter Pharma AG
Tiefverschneite Winterromantik für die Einen, steife Gelenke und rissige Pfoten für die Anderen. Wie schön auch der Winterspaziergang sein mag, zu heftiges Herumtoben im tiefen Schnee kann zu akuten Schüben eventuell im Verborgenen vorhandener Gelenkerkrankungen führen. Schneeballen zwischen den Zehen und aggressive Salzstreuung greifen die Pfotenballen an und können Risse und Entzündungen verursachen. Und weil der Schnee manchem Vierbeiner auch besonders gut schmeckt bzw. weil er sich bei einer eventuell vorhandenen Halsentzündung mit Schwellung der Tonsillen (=„Mandeln“) Linderung vom Schnee Fressen erhofft, kommt es in der Folge immer wieder zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Weihnachten
Die Festtage bieten für unsere vierbeinigen Freunde ebenfalls ein gewisses Potential, beim Tierarzt zu landen. Ein Angriffspunkt für Katzen ist der Weihnachtsbaum, besonders wenn er mit Lametta geschmückt ist – wird dieses beim Spielen verschluckt, kann es zu einem gefährlichen Darmverschluss kommen, der nur durch eine Operation behoben werden kann. Schokoladehaltiger Christbaumschmuck kann beim Verzehr durch Hunde eine Vergiftung auslösen und auch zerbissene Christbaumkugeln und andere Weihnachtsdekoration wurden schon aus Hunde- und Katzenmägen geholt. Vorsicht ist ebenfalls mit dem Weihnachtsstern geboten, da er als Wolfsmilchgewächs bei Aufnahme giftig ist und Symptome wie Schleimhautreizungen, Erbrechen, Durchfall, Zittern, Taumeln, sowie Herzrhythmusstörungen auslösen und im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Katzenbesitzer sollten daher auf diese Pflanze grundsätzlich zu verzichten.
Silvester
So schön Feuerwerke auch sind, für die meisten Haustiere ist die damit verbundene Knallerei eine große Belastung und kann Panik- und Stressreaktionen auslösen. Verdunkelte Fenster und der Aufenthalt in einem eher ruhigen Raum mit eingeschaltetem Radio können helfen, den Lärm draußen zu lassen. Der Hund sollte nicht durch besondere Zuwendung und extra Streicheleinheiten in seiner Angst bestärkt, sondern wie immer im Alltag behandelt werden. Bei besonders ängstlichen Kandidaten empfiehlt es sich, rechtzeitig vom Tierarzt Beratung und Medikamente zur Beruhigung einzuholen. Zusammenfassung Die romantische Winterzeit bietet für Tierbesitzer einige Herausforderungen, die jedoch bestens gemeistert werden können, wenn die oben genannten Gefahren beachtet und so gut wie möglich vermieden werden.