Bis zum Heiraten wird’s wieder gut!

Gesundes talent als Präventivmassnahme

80% der 8-14jährigen Fußballer weisen muskuläre Dysbalancen auf (Nehrer 2008). Das von der Sporttherapie in Zusammenarbeit mit dem OÖ Fußballverband, unterstützt von der Trauma Salbe der Firma Kwizda, ins Leben gerufene Projekt „Gesundes Talent“ dient dazu, Eltern und Trainer für dieses Thema zu sensibilisieren. Es liefert die Chance für alle Beteiligten bei muskulären Dysbalancen oder anderen Beschwerden präventiv einzuschreiten.

 

Woher kommen diese Beschwerden?

Ursache von Überbelastungen in den Sehnenansatzzonen ist vor allem ein Ungleichgewicht in der Muskulatur, hervorgerufen durch Wachstumsschübe. Daneben sind auch akute Krafteinwirkungen und chronische Reizungen ursächlich für eine derartige Symptomatik. Durch den erhöhten Zug der verkürzten Muskulatur kommt es zu partiellen Einrissen und teilweise Ausbildung von Verknöcherungen an den Ansatzstellen der Muskulatur. Dies ist optisch als Verdickung erkennbar. Wie von Dr. Hoser beschrieben sind typische Lokalisationen die Ansatzstelle der Streckmuskulatur des Knies im oberen Bereich des Schienbeins (Morbus Osgood Schlatter) und die Ansatzstelle der Wadenmuskulatur an der Ferse (Morbus Sever). Auf Grund der erwähnten Wachstumsschübe kommt die Muskulatur mit ihrem Längenwachstum nicht nach. Beim Morbus Osgood Schlatter können neben den Beschwerden im Knie auch Kreuzschmerzen auftreten, hervorgerufen durch eine funktionelle Beckenschiefstellung, denn der Muskel (M. Quadriceps) setzt am vorderen Beckenkamm an. Betroffene klagen über Verspannungen und teilweise auch Schmerzen im Lendenwirbelsäulenbereich. Um dies zu vermeiden gilt es, die Mobilität aller beteiligten Gelenke und die Dehnbarkeit der Muskulatur, vorwiegend der vorderen und hinteren Oberschenkelmuskulatur, sowie des Hüftbeugers, zu erhalten. Eine begleitende Physiotherapie neben dem Fußballtraining ist bei auftretenden Symptomen anzuraten. Bei schwerer Ausprägung ist es manchmal auch nötig ein vorübergehendes Trainingsverbot zu erteilen.

Beim „Gesunden Talent“ werden im Zuge des Muskelfunktionstest vorliegende Dysbalancen registriert. Bei Indikation wird angeraten einen Arzt zur weiteren Abklärung aufzusuchen.

 

„Umböckeln“ – das wird schon wieder?

Auch hier muss man Eltern und Trainer sensibilisieren, das Umknicken nicht grundsätzlich auf die leichte Schulter zu nehmen. Nach einem Supinationstrauma sollte das Gelenk 4-6 Wochen mit einer Bandage ruhig gestellt werden, um spätere Schäden garantiert hintanzuhalten. Bezogen auf die oben genannten Beschwerdebilder kann in weiterer Folge ein gezieltes Rumpfprogramm zur Kräftigung und Mobilisation sowie ein Dehnprogramm mit dem/der Physiotherapeuten/in erarbeitet werden, um zukünftigen Verletzungen vorzubeugen.