Leben ala Carte – 1704

(K)eine Frage des Alters

Künstlicher Gelenks­ersatz

Dr. Florian Dirisamer - Orthopädie und Sportchirurgie, Puchenau bei Linz
Text: Florian Dirisamer und Christian Patsch

Pro Jahr werden in Österreich etwa 35.000 Hüft- und Knieendoprothesen implantiert. Es handelt sich hierbei um einen sehr sicheren operativen Eingriff, der einer immer größeren Anzahl älterer Menschen ein körperlich aktives Leben ermöglicht. Mittlerweile ist der künstliche Gelenksersatz jedoch keine Frage des Alters mehr. Die gute Qualität und Langlebigkeit der Implantate von bis zu 25 Jahren ermöglicht es, auch jüngere Patientengruppen mit Hüft- und Knietotalendoprothesen zu versorgen. Auch, wenn diese den Gelenksersatz meist stärker belasten als ältere. „Bei jungen Menschen müssen wir natürlich sehr genau darauf achten, unter welchen Beschwerden sie leiden, wie ihr Anspruch an Bewegung aussieht und wie weit dieser von der Realität abweicht. Besteht eine klare Indikation für ein Implantat, wägen wir das Lebenszeitrisiko einer Revision mit dem Gewinn an Lebensqualität ab und entscheiden gemeinsam mit dem Patienten, ob er ein künstliches Hüftgelenk erhält oder nicht“, erklärt Dr. Christian Patsch, Facharzt für Orthopädie und Sportchirurgie mit Ordination in Puchenau bei Linz. International ist bereits seit einigen Jahren zu beobachten, dass immer mehr jüngere Patienten zufriedenstellend mit einem Gelenksersatz versorgt werden. „Unser aktuelles Knieimplantat zeigt bei frühen Nachuntersuchungen exzellente Ergebnisse, deutlich besser als bisher erhältliche Prothesen“, so Dr. Patsch.

 

Großer Zugewinn an Bewegungsfreiheit und Lebensqualität: Immer mehr jüngere Patienten erhalten ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk.
Großer Zugewinn an Bewegungsfreiheit und Lebensqualität: Immer mehr jüngere Patienten erhalten ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk.

 

Dieses gemeinsame Abwägen und partnerschaftliche Miteinbeziehen ist einer der wesentlichen Vorteile der Privatmedizin. „Patienten können darauf vertrauen, dass jener Mediziner, mit dem sie ihr Anliegen besprochen haben, der sie gut beraten und aufgeklärt hat, auch den operativen Eingriff durchführt“, zeigt Dr. Patsch auf. Neben der persönlichen Betreuung und kurzen Wartezeiten auf Operationstermine – insbesondere in akuten Fällen – ist jedoch auch die Erfahrung des Chirurgen ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Denn die Anzahl der durchgeführten Eingriffe hat einen entscheidenden Einfluss auf das Gesamtergebnis. „Je routinierter der Operateur, umso zufriedener wird der Patient sein“, betont auch Dr. Florian Dirisamer, ebenfalls Facharzt für Orthopädie und Sportchirurgie in Puchenau bei Linz. Eine qualitativ hochwertige Operation ist der erste Schritt, gefolgt von einem gut geplanten Mobilisations- und Rehabilitationskonzept. Schon einen Tag nach dem operativen Eingriff können Patienten das Bett verlassen und ihr neues Gelenk erstmals bewegen sowie in der Regel bereits voll belasten. Tägliche Mobilisationsübungen und regelmäßige Physiotherapie bereiten die Patienten optimal auf die orthopädische Rehabilitation, die meist sechs Wochen nach der Implantation der Endoprothese beginnt, vor.