Frei durchatmen im Frühling
Tipps für den Beginn der Laufsaison
Text: Thomas Mihatsch
Jetzt, im Frühjahr, beginnen viele Menschen wieder mit ihrem Lauftraining. Doch egal ob Anfänger oder fortgeschrittener Läufer – die äußeren Umstände können allen gleichermaßen zu schaffen machen. Wechselnde Temperaturen und der einsetzende Pollenflug werden für viele zu einer gesundheitlichen Belastung. Dr. Thomas Mihatsch, HNO-Facharzt und selbst begeisterter Sportler, Berg- und Schiführer, spricht mit uns im Interview darüber.
Das Ende des Winters nähert sich, dennoch kann es immer wieder zu Kälteeinbrüchen kommen. Worauf sollten Läufer besonders achten?
Prinzipiell gilt: Je niedriger die Temperatur und je trockener die Luft, desto anfälliger werden die Atemwege. Das heißt Mund-, Nasen- und Rachenschleimhaut werden gereizt, und es kommt eher zu leichten Entzündungen oder Schwellungen und dadurch natürlich zur Beeinträchtigung der Atmung.
Was können Läufer tun, um dem vorzubeugen?
Wenn ich auf meinen Körper höre und mich langsam an die Umgebungstemperatur gewöhne, dann habe ich in der Regel kein Problem. Wenn ich gerade wieder mit dem Laufen beginne, werde ich zunächst nicht eine Stunde, sondern nur 20 Minuten laufen. So bekommt man ein Gefühl dafür, was einem guttut. Man sollte zunächst auch immer wieder Verschnaufpausen einlegen, denn starke Überanstrengung schwächt das Immunsystem. Wichtig sind zudem die passende Funktionskleidung, vor allem gegen Wind, und der Kleidungswechsel am Ende des Trainings.
Und was tun, wenn einen doch einmal eine Erkältung erwischt?
Dann sollte ich sofort mit dem Sport sofort aufhören. Bei einem leichten viralen Infekt empfehle ich zuerst Hausmittel wie Holunderblütentee zum Inhalieren bzw. Salbeitee zum Gurgeln und genügend Vitamin C. Falls nach ein bis zwei Wochen keine Besserung eintritt, sollten Sie sich untersuchen lassen. Ignoriere ich den Infekt oder beginne ich zu schnell wieder mit dem Training, kann er verschleppt werden, was sich durch Atemnot, einen Druck auf der Brust oder einen unregelmäßigen Puls bemerkbar macht. In diesem Fall sollte unbedingt ein Internist oder Sportmediziner konsultiert werden, denn schlimmstenfalls kann der Infekt wandern und zu einer Herzmuskelentzündung führen.
Welche Tipps haben Sie für Läufer mit Heuschnupfen?
Prinzipiell schließen sich eine abgeklärte Pollenallergie und Laufsport nicht aus, wenn die Medikamente richtig eingestellt sind. Mehr noch: Regelmäßiger Sport kann die Beschwerden sogar lindern, denn durch den Sport wird die Lungenkapazität erhöht, wodurch sich Atmung und Leistungsfähigkeit verbessern. Es gibt inzwischen Apps, wo ich mich über die Pollenbelastung in meiner Region informieren kann. Ist die Belastung zu hoch, sollte ich auf Outdoor-Sport verzichten und stattdessen zu Hause oder im Fitnessstudio trainieren. Wenn ich im Freien trainiere, kann ich vorher eine spezielle Nasensalbe (z. B. Wollfettsalbe) verwenden, die einen Teil der Pollen auffängt. Nach dem Laufen hilft ein Salzspray, die Pollen abzutransportieren. Zudem empfehle ich Allergikern, sich engmaschig untersuchen zu lassen und eventuell sogar vom Sportmediziner einen eigenen Trainingsplan zusammenstellen zu lassen.
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