Leben ala Carte – 1802

Freiluftsport

Wie beim Speiseplan macht’s auch beim Sport die gesunde Mischkost aus

Doris Auer
Text: Doris Auer

Die langen Tage im Sommer verführen geradezu zum Sporteln an der frischen Luft. Bei großer Hitze ist es ratsam, die Aktivität in die Morgen- oder Abendstunden zu verlegen.

Jede Sportart setzt andere Grundlagen voraus und belastet den Körper auf unterschiedliche Art und Weise. Der Anspruch an die konditionellen Fähigkeiten (Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Geschicklichkeit) variiert stark.

 

Freiluftsport

Ausdauersport

Ausdauer bedeutet, eine Belastung möglichst lange durchhalten zu können. Je länger die Übungsdauer, desto geringer wird der dabei aufgewendete Kraftanteil. Schnelligkeit und Beweglichkeit haben bei Ausdauersportarten keine Relevanz. Die Hauptbeanspruchung liegt auf dem Herz-/Kreislaufsystem.

Das Höhenprofil beim Wandern entscheidet über den Anstrengungsgrad. Um die Gelenksbelastung beim Bergabgehen möglichst gering zu halten benutzen Sie die Seilbahn oder verwenden Sie Stöcke, wobei es wichtig ist, diese technisch richtig einzusetzen.

Halswirbelsäulenbeschwerden, eingeschlafene Finger etc. beim Radfahren können durch entsprechende Änderung der Sitzposition (Lenkervorbau, Lenkerhöhe, Oberrohrlänge, …) deutlich verbessert bzw. beseitigt werden. Das E-Bike ermöglicht Personen mit eingeschränkter körperlicher Leistungsfähigkeit, auch längere Touren zu unternehmen, bzw. mit Leistungsstärkeren mit zu fahren.

Laufen, die natürlichste Fortbewegungsform, beansprucht die Gelenke und passiven Strukturen stark. Krafttraining beugt Problemen vor.

Treffen sie Ihre Auswahl nach Neigung, Wohnort und körperlichen Voraussetzungen, denn Ausdauersport lässt Ihr Herz (-Kreislaufsystem) höher schlagen.

 

Tabelle Sportarten

Wassersport

Schwimmen ist der Klassiker unter den Sommersportarten. Wer mehr als baden, also wirklich sportlich schwimmen will, muss dies in einem Sportbecken, in einem See oder mit Gegenstromanlage im Pool machen. Bei Kniegelenks- und Halswirbelsäulenbeschwerden ist Brustschwimmen nicht zu empfehlen. Es lohnt sich, mit einem professionellen Trainer kraulen (schonender Schwimmstil) zu erlernen. Das Körpergewicht wird im Wasser auf ein Sechstel reduziert. Die Gelenksbelastung ist dadurch äußerst gering.

Stand Up Paddling ist Gesamtkörperworkout auf dem Wasser. Durch das Stehen und Paddeln auf einem größeren Surfbrett wird das Gleichgewicht stark gefordert, Beine und Rumpfmuskulatur sehr strapaziert. Der Körper ist der vollen Sonne ausgesetzt: Sonnenschutzcreme nicht vergessen!

Eine geniale Fortbewegungsart auf dem Wasser ist das Kajak. Vom Kajak aus, stellt sich die Landschaft gänzlich anders dar. Arme und Schultern werden trainiert. Für das Ein- und Aussteigen müssen Knie, Hüfte und Wirbelsäule beweglich sein.

Das Wasser ist ein perfektes Trainingsgerät und bringt nebenbei im Sommer die willkommene Abkühlung.

Ballsport

Beachvolleyball fördert Schnelligkeit, Sprungkraft und Bewegungsantizipation.. Die schnellen Bewegungen (Sprünge, kurze Sprints) treiben den Puls immer wieder in die Höhe. Jede Stop-and-Go – Bewegung ist mit hoher Belastung der passiven Strukturen verbunden.

Bei einer Golfrunde werden 18 Löcher gespielt und dabei 100 – 200 Schwünge (inkl. Probeschwung) absolviert. Die Rumpf(ver)drehung, die Vorneigung (Ansprechposition) des Oberkörpers und das Hohlkreuz führen oftmals zu Rückenbeschwerden. Die Bandscheibe toleriert Torsion (Verdrehung) und Hyperextension (Hohlkreuz) bei unzureichender muskulärer Führung sehr schlecht. Das Herz-Kreislauftraining im Low-level-Bereich durch die zurückgelegte Strecke zwischen den einzelnen Löchern, wäre gut für Fettverbrennung und Grundlagenausdauer. Durch die ständige Unterbrechung, das eigentliche Spiel, wird der trainingswirksame Reiz, nämlich eine bestimmte Dauer, meistens nicht erreicht. Das Natur- und Spielerlebnis in allen seinen Facetten und die zu Fuß zurückgelegte Strecke gemeinsam mit Freunden und Gleichgesinnten machen den Golfsport zum sozialen Erlebnis.

Für alle Ballspiele gilt: Erwünschte Nebenwirkung – Hoher Spaßfaktor! Bergsport Der Berg als Sportgerät kann in vielfältiger Hinsicht genützt werden. Klettern und Klettersteige erlebten in den letzten Jahren einen regelrechten Boom. Eine gute Ausrüstung, sichere Handhabung, ein verlässlicher Kletterpartner, eine gute Einschätzung des eigenen Könnens und der Wetterlage sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Klettertour. Bergsteigen im Mittelgebirge (bis 1500m) ist ein anderes Erlebnis als im Hochgebirge, im Fels und über der Baumgrenze. Mehrtagestouren, die Königsklasse des Bergsteigens, müssen gut geplant werden. Vor allem den oft langen Abstiegen muss man gewachsen sein. Eine gute körperliche Vorbereitung schützt vor Überraschungen.

Biken, Wandern und Laufen für die Ausdauer, Golf und Volleyball für die Geschicklichkeit, Klettern für die Kraft ergeben eine gesunde Mischkost. Ihr Körper wird es Ihnen danken.