Starker Auftritt

Wiederaufbautraining nach Hüftendoprothese

Doris Auer
Text: Doris Auer

Gezieltes Muskelaufbautraining ist entscheidend für eine optimale Gelenkstabilität und diese ist Voraussetzung für Alltags- und Sportbelastung. Die Trainingstherapie startet wenn keine Komplikationen auftreten, drei Wochen nach der Operation.

 

Adduktoren stehend / Hüftstrecker

 

Die Operationstechnik entscheidet darüber, welche Muskelgruppen in den Wochen vier bis sechs gekräftigt und welche geschont werden müssen. In der Phase der Entlastung durch Stützkrücken wird das Muskeltraining nur mit der operierten Seite ausgeführt (Spielbein). Wenn Entlastung einer Struktur gewünscht ist, kann das operierte Bein nicht als Standbein verwendet werden.

 

Wiederaufbautraining nach Hüftendoprothese

 

Auf Grund der Schonung kommt es auch zu einem Muskelschwund von Oberschenkel- und Wadenmuskulatur. Die Oberschenkelmuskulatur wird mittels Beinpresse liegend (Hüftwinkel!), die Wadenmuskulatur mittels Fersenheben sitzend bzw. stehend trainiert. Funktionelle Kraftübungen (Ausfallschritt, Steiger, Kniebeugen einbeinig) dienen dazu, die vorhandene Kraft innerhalb eines komplexen Bewegungsablaufes anzuwenden und die Koordination zu verbessern. Schnelligkeit und schnelle Bewegungsabläufe, eine Fähigkeit des Nerv-/Muskelsystems, sind durch operative Eingriffe immer sehr in Mitleidenschaft gezogen. Auch diese Fähigkeit muss durch entsprechende Maßnahmen im Rahmen der Trainingstherapie wieder hergestellt werden. Je schneller der Muskel anspannen kann, desto geschützter ist das Gelenk und desto geringer ist die Sturzgefahr bei etwaigen Fehltritten.

 

Hüftaußenrotatoren

 

Nur durch eine gut trainierte hüftstabilisierende Muskulatur in allen Bereichen (Maximalkraft, Kraftausdauer, Schnelligkeit) können alle Optionen, die das neue Gelenk bietet, genützt werden. Hinkendes Gehen wird verhindert, die Lebensdauer des Gelenkes erhöht und weitere Sportausübung wird sichergestellt.