Im Tun liegt die Kraft

Der Müßiggang ist ursprünglich nicht seine stärkste Disziplin. Im Tun ist er ganz bei sich. Nicht zuletzt, wenn die Fische nicht beißen, wird ihm gewahr dass, wenn man das Jetzt und das Sein auskosten will, man das Tun für den Moment verschieben muss. In seinem Job liegt sein Bezugspunkt meist in der Zukunft, sowohl als Planer als auch als Manager. Im Projektmanagement plant er Dinge für morgen, und räumt aus dem Weg, was dazwischen kommt. Der studierte Bauingenieur verfügt zudem über ein Post Graduate-Studium in Wirtschaftswissenschaften. Schimetta Consult ZT GmbH ist ein führendes Büro für Baudienstleistungen für Verkehrsinfrastruktur. „Wir machen alles, außer bauen: Planung, Bauaufsicht, Projektmanagement, Prüfung. Bei den gerade entstehenden Donaubrücken in Linz haben wir die Bauaufsicht, für die Mauthausener Brücke werden wir die Planung machen“. 2007 verunglückte sein Vater, zugleich Geschäftspartner und er musste das Unternehmen lange allein führen. Der Tod des Vaters war ein einschneidendes Ereignis, das ihn sehr geprägt hat, wiewohl er feststellt: „Der Gedanke an den Tod ist eine große Antriebskraft für die Tun-Seite des Lebens. Der bewusste Gedanke an ihn leitet uns an, zu handeln, statt zu verschieben!“

 

Um als Infrastrukturplaner nicht selbst aus dem Gleis zu kippen, braucht es intensive Selbstreflexion. Dafür schreibt er jährlich sein Mission Statement fort. Ziel: „Lebe ich das Leben, das ich leben will und stehe ich dort, wo ich stehen will?“ Dabei lernte er, die Balance zwischen Tun und Sein zu wahren und Räume für das Jetzt zu öffnen – vor allem in Begegnungen, der Musik und der Natur. „Um alle Aktivitäten auszuüben, wie ich mir das vorstelle, trainiere ich seit 10 Jahren gezielt und konsequent am Institut für Sporttherapie, wahlweise in Wels oder Linz, damit das auch noch lange so bleibt!“ „Ich bin begeistert vom Leben und leidenschaftlich wie ein Kind“. Wenn er etwas tut, dann zu hundert Prozent. Breit gestreute Interessenslage schließt Tiefgang nicht aus. Als Tischtennisspieler erreichte er Staatsliga­niveau. Beim virtuosen Klavierspiel auf Konzertniveau, beim Fliegenfischen zwischen Russland und Patagonien – sein Tun ist geprägt von hoher Intensität. „Ich bin ein Produkt dessen, was ich tue und meine größte Sorge wäre, am Lebensende sagen zu müssen, hätte ich doch …“.

 

„Es war ein Highlight meines Berufslebens, Gerhard dabei zu begleiten, wie er mit großer Vehemenz und Konsequenz in 10 Jahren einen Athleten aus sich gemacht hat“. Doris Auer