Schulterpartie
Dr. Markus Limberger erzählt über die à la carte Behandlung seiner Schulterverletzung
28. Februar 2015, 9.30 Uhr Reiteralm Die ersten Schwünge im Steilen auf der frisch präparierten Piste lassen den ganzen Genuss eines Skitags erahnen. Die Vorfreude ist groß. Einige Schwünge später, schon im Flachen, kommt es zum fatalen Sturz. Ich falle nach vorne und stütze mich mit beiden Händen ab. Mein erster Gedanke: „Jetzt habe ich mir die Hände ordentlich verstaucht“.
Hauptsächlich wegen eines Cuts auf der Nase werde ich mit dem Skidoo zur Skihütte gebracht, wo wir uns aufgrund der Beschwerden entschließen, jedenfalls eine Abklärung im Krankenhaus zu veranlassen. Die Diagnose ist ernüchternd: Die vermeintliche Verstauchung stellte sich als Trümmerfraktur beider Schultern heraus. Ab dann setzte eine funktionelle Kette ein, die beispielhaft war. Nach der Abklärung im Krankenhaus Schladming fuhr mich der Marketingdirektor der OÖ Sparkasse, Gerald Gutmayer, ins LKH Kirchdorf. Dort erwartete mich der Experte, Dr Simone Danese, der durch Dr. Josef Wiesauer schon bestens vorinformiert war. Er hatte auch schon meine Röntgenbilder und Befund. Das alles wurde während der Fahrt von Schladming nach Kirchdorf telefonisch gemanagt. Mein Operateur ließ mich vom ersten Moment an spüren, dass ich jetzt gerade sein wichtigstes Problem war. Auf Augenhöhe mit dem Arzt entschieden wir uns bei der Operation für die Komfortvariante, d.h. Dr. Danese operierte auch die rechte Hand, die auch mit Gips hätte versorgt werden können. So konnte ich unmittelbar postoperativ wenigstens die wichtigsten Dinge der Körperpflege von Anfang an selbst erledigen.
Diese Strategie stellte sich als goldrichtig heraus. Das war kundenorientierte Medizin par excellence. Generell habe ich den Eindruck, dass an mir alle Optionen, die die moderne Medizin bereit hält, umgesetzt wurden. Die schwierige Operation wurde ausschließlich arthroskopisch, also minimalinvasiv ausgeführt, Das ringt heute noch Kollegen von Dr. Danese Respekt ab. Für die Lymphdrainagen kam die Sporttherapie zwei- bis dreimal in der Woche mit der Liege ins Haus. „Der Opa liegt am Wickeltisch!“, lachten meine Enkel. Von Anfang an wurde mit Dr. Wolfgang Stelzer im Bereich der Schmerztherapie kooperiert. Diese war komplett auf mich abgestimmt, das heißt ich konnte sehr bald wieder normal schlafen und beim Ankleiden hat meine Frau ihre Ganze Geschicklichkeit ausgespielt.
Bei der Rehabilitation half mir die jahrelange „Vorarbeit“ im Linzer Institut für Sporttherapie. Der Bandscheibenvorfall der mich vor zehn Jahren in die Sporttherapie brachte, war, so gesehen, ein Glücksfall. Ich änderte meinen Lebensstil nachhaltig, konnte aufgrund meiner Fitness bis 66 meinen verantwortungsvollen Job gut managen und habe insgesamt unglaublich an Lebensqualität gewonnen.
Einerseits kam mir der Muskelaufbau, den ich konsequent betreibe, zugute, andererseits half das über Jahre aufgebaute Vertrauen sehr, denn eine Schultertherapie ohne Schmerzen gibt es nicht. Mein Reha-Verlauf war sensationell. Die perfekte Abstimmung zwischen passiven Maßnahmen, wie Dehnen und Funktionsmassagen und dem aktiven Training der Muskulatur war nach meiner Wahrnehmung das Geheimnis der raschen Wiederherstellung. Der Muskelschwund war extrem. Während die Therapeutin immer charmant sagte, dass wir am „Gewebe“ noch arbeiten müssten, stellte ich, als ich mit meinen Enkeln schwimmen ging, fest, dass meine Muskeln nicht ausreichten, um mich über Wasser zu halten. Die schwierigste Übung war bis zuletzt das Einführen der Parkkarte bei der Ausfahrt des Parkhauses. Als ich das konnte, ohne auszusteigen, wusste ich, jetzt bin ich durch.
Anfang Juli spielte ich bereits ohne Einschränkungen Golf. Das Come Back beim Skifahren im Dezember war ein Riesenerfolgserlebnis. Der Gedanke, nicht mehr Ski zu fahren, war nicht eine Sekunde präsent, denn mit 68 ist noch lange nicht Schluss.„Das Kompliment von Dr. Limberger müssen wir zurückgeben, denn seine Compliance war vorbildlich. Außerdem war sein Fitnesszustand vor dem Unfall eine ausgezeichnete Basis für den Wiederaufbau“. Anja Oyrer und Theresa Stöbich
„Minimalinvasiv zu operieren, also bei möglichst großem Nutzen möglichst wenig Schaden anzurichten, war mein Anspruch. Ich habe mein Bestes gegeben. Im Teamwork ist etwas Gutes daraus geworden“. Dr. Simone Danese
„Das Regime der Schmerztherapie war auf tageszeitliche Schmerzschwankungen und das Aktivitätsprofil des Patienten abgestimmt. Kurzfristig und langfristig wirksame Medikamente wurden so kombiniert, dass akute Schmerzspitzen vermindert und eine gute Basisabdeckung gewährleistet wurde, und das Ganze bei guter Verträglichkeit“. Dr. Wolfgang Stelzer