Breite Schultern

Mit Training zum Schultersieg

Doris Auer
Text: Doris Auer

Die Schulter zeichnet sich als nichtlasttragendes Gelenk eher durch hohe Beweglichkeit und weniger durch Stabilität aus. Im Vergleich mit den großen Gelenken Knie und Hüfte leistet bei der Schulter die Muskulatur den größten Beitrag zur Stabilität. Die großen äußeren Muskelgruppen rund um die Schulter sind als Leistungsbringer für das Heben und Stützen wichtig. Die kleinen darunterliegenden Hilfsmuskeln sind Grundvoraussetzung für eine optimale Stellung des Gelenks. Oftmals kommt es durch intensives Training (Bodybuilding) der Leistungsbringer zu einer Vernachlässigung der Hilfsmuskeln und dadurch zu einer funktionellen Störung inklusive Beschwerden.

 

Adduktoren
Adduktoren

 

Beim therapeutischen Training nach einer Verletzung sind beide Muskelgruppen gleich bedeutend und müssen auch parallel trainiert werden. Die Vorgabe des Operateurs betreffend Aktivität, bildet die Grundlage für Bewegungsrichtung, Inhalt und Intensität im Muskelaufbau.

Die zentrierende Hilfsmuskulatur wird durch drei Hauptübungen trainiert:

  • Schulteradduktoren
  • Schulteraußenrotatoren
  • Schulterinnenrotatoren

Intensität und Wiederholungen sollten so gewählt werden, dass 20-30 Wiederholungen (Kraftausdauer) möglich sind.

Die äußeren, gut sichtbaren Leistungsbringer werden durch klassische Kraftübungen trainiert. Je nach Verletzung und Bewegungsmöglichkeit wird die Übungsausführung abgeändert, um

die verletzte Struktur möglichst wenig zu be­lasten.

 

Außenrotation / Innennrotation
Außenrotation / Innennrotation

 

Die wichtigsten Übungen für die Leistungsbringer sind:

  • Fliegen stehend
  • Schrägbankdrücken
  • Frontdrücken

Weiters in der Spät­reha-Phase:

  • Nackendrücken
  • Rudern stehend
  • Frontheben
  • Seitheben

Die Intensität für den Muskelaufbau sollte mindestens 75% sein, sodass maximal 15 Wiederholungen möglich sind. Dadurch ist eine Steigerung der Kraft und Vergrößerung der Muskelmasse garantiert.

Isolierte Übungen dienen dazu, das Kraft­defizit einer einzelnen Muskelgruppe wettzu­machen. Funktionelles Training ist notwendig um die Kraft innerhalb eines Bewegungsablaufes optimal einsetzen zu können.

 

Kraft meines Alters, Josef Wiesauer

 

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