Patricks Day
Davis Cup Atmosphäre in Sankt Marien
Patrick Reichl reißt die Hände hoch. Er hat nach zweieinhalb Stunden eines seiner besten Matches zwar verloren, aber seine Leistung war richtig gut. Der Applaus der begeisterten Zuschauer war das Sahnehäubchen. Ein perfect day.
Der mollige Metzger mit Bäuchlein, der rundliche Bäcker mit roten Backen – so hat Wilhelm Busch die Figuren gezeichnet. Das Klischee hat ausgedient.
Patrick Reichl als Bäcker zu bezeichnen, wäre ebenso eine Themenverfehlung, Das Mastermind von Art of Baking mit 140 Mitarbeitern hat ein anderes Selbstbild: „Wenn ich Lebensmittel verkaufe, sollte ich Fitness und Gesundheit repräsentieren“.
Ausgelöst durch seine große Leidenschaft Tennis, „schlug er vor zehn Jahren im Institut für Sporttherapie auf“. Seine diffusen Schulterprobleme hatte er durch Therapie einerseits und gezieltes funktionelles Training andererseits gut im Griff. Vor einem Jahr kochte das Problem neuerlich auf. Nach einer Injektion bei Dr. Kleinrath ging es ihm zu gut. Der daraus folgende Übermut tat nicht gut. Eine zweite Injektion verweigerte der Arzt. Im März des Vorjahres war die Operation nicht mehr zu verhindern.
Patrick im O-Ton
Sechs Wochen nach der OP machte ich mit Kinderbällen leichte Tennisübungen. Zu Pfingsten begann ich mit richtigem Tennis und stieg anschließend in die Meisterschaft ein. Es hat alles funktioniert und ich bin happy, dass ich meiner großen Leidenschaft wieder uneingeschränkt nachgehen kann.
Grundsätzlich muss man sagen, Probleme sind Gelegenheiten, denn die zehn Jahre gezieltes Training und Therapie haben mich sehr geprägt. Im Prinzip waren es zehn Jahre Ausbildung (richtiges Warm Up, Vorbereitung, Ausgleichstraining, Regeneration, etc.). Ich kann mich in zwischen schön quälen. Limits pushen ist ein super Gefühl. Ich bin jetzt fokussiert, kann mich in Training und Match besser und länger konzentrieren, kann einen Matchplan strategisch entwickeln und taktisch durchziehen und das Schönste: Ich bin mir sicher, dass ich den Zenit noch nicht überschritten habe und immer noch besser werde.
Das ist das Privileg, wenn man im Masters Alter erst richtig einsteigt, hat man immer noch Luft nach oben, während die ehemaligen Leistungsspieler nur mehr schlechter werden. Meine Leidenschaft, das Tennis spielen ist das Leitmotiv, um möglichst fit zu sein. Ohne begleitendes Kraft-, Koordinations- und Ausdauertraining, präventive und regenerative Maßnehmen geht es sich nicht aus. Tennis war der Auslöser, dass mein Fokus, mein Bewusstsein, meine Selbstwahrnehmung sich stark verändert haben. Das nützt mir nicht nur im Sport, sondern auch in meinem fordernden Job und im Alltag generell.
Im Rahmen der Abklärung erfolgte eine einmalige Cortison Infiltration, um zu verifizieren, ob eine OP zielführend ist.
Dr. Jürgen Kleinrath
Das Schultereckgelenk wurde abgefräst und die Bizepssehne verlagert und fixiert. Die Hauptbeschwerden verursachte ein Ödem.
Dr. Norbert Keiblinger